Vereinschronik

Lesen Sie in unserer Vereinschronik die Entstehung und erfolgreiche Entwicklung des heutigen Imkervereins Schwarzenfeld und Umgebung

Vorläufer der Vereinsgründung

Die Imkerei ist in Schwarzenfeld schon lange vor einer Vereinsgründung bekannt. Eine Hofkammerrechnung von 1522/23 besagt, dass ein „Jörgen Vischer zu Schwartzenfeld" Zins von einer Zeidlerweide im Haselbacher Forstan die Hofkammer in Amberg zu entrichten hat. Bereits 1869 wies die Regierung der Oberpfalz die Bezirksämter an, Bienen zuchtvereine zu gründen.

Vereinsgründung 1879

Im Jahr 1879 fanden sich in Schwarzenfeld tatkräftige Männer zusammen und gründeten zusammen mit dem Obstbauverein den Imkerverein. Die Namen der Gründungsmitglieder sind nicht mehr bekannt. Schon 1880 gab es in der Oberpfalz 8 Imkervereine mit 672 Mitgliedern.

Gründung des Kreisbienenzuchtvereins Oberpfalz

1882 hatte sich bereits der „Kreisbienenzuchtverein Oberpfalz" gegründet. Die erste konstituierende Sitzung fand im Mai 1883 statt.

Gründung des Bienenzuchtvereins 1883

Am 5. März 1883 lädt ein „Comitee zur Gründung eines Vereins zur Förderung und Verbreitung der Bienenzucht" sämtliche Bienenzüchter im Amtsbezirk zur Gründungsversammlung am 18. März, 1Uhr im „Gasthaus zum Schwanen" in Nabburg ein. Als Vorstand wurde gewählt Herr Dr. Jos. Götz, als Schriftführer Herr Rep. Röhrl, Kgl. Bahn- und Post-Expeditor, beide von Schwarzenfeld. Weitere Ausschussmitglieder waren die Herren: Piehler von Kemnath, Adam Graf, Gutsbesitzer in Schwaig und Herr Förster Richter von Wernberg. Dass auf Anhieb drei Schwarzenfelder Imker in die Vorstandschaft des Bezirks-Bienenzuchtvereins gewählt wurden, zeigt auf eine herausragende Stellung des Schwarzenfelder Imkervereins bereits in dieser Zeit. Die erste Wanderversammlung des „Bienenzuchtvereins Nabburg" unter Vorsitz von Dr. Götz fand am 27. Mai 1883 in der Böckl'schen Bierbrauerei zu Schwarzenfeld statt. Auf der Tagesordnung stand ein Vortrag über den Schwarmtrieb der Bienen, die zweckmäßigste Benützung der Schwärme, eine Verlosung von Bienengeräten (jedes Mitglied erhielt ein Los unentgeltlich), die Besichtigung eines Bienenstandes und anschließend gesellige Unterhaltung. Am 10. September veranstaltet der junge Verein eine Versammlung in Wernberg, bei der auch u. a. der „Kreisscholarch" (mittelalterlicher Schulvorsteher) Reisinger aus Regensburg sprach. 1884 und 1885 waren die Versammlungen des Bezirksbienenvereins jeweils imBöckl'schen Bräuhaus in Schwarzenfeld. Die Mitglieder interessierten sich zunehmend für die Bienenhaltung in einer „Wohnung mit beweglichen Waben". Bei den Versammlungen wurden öfters Meldungen darüber gemacht, ob man Körbe oder Kästen verwendet. Ab 1885 übernimmt Kaufmann Meidinger aus Schwarzenfeld den Honigverkauf. Im Januar 1888 zählt der „Bienenzuchtverein Nabburg 95 Mitglieder und 386 Völker (202 Körbe, 184 Kästen, Winterverlust von 61 Körben =30 %und von 33 Kästen = 18%) Über den Honigertrag von 1886 - 1887 wird berichtet: nahezu 13 Ztr. Wegen der ungewöhnlichen Trockenheit des Sommers ist das Ergebnis zufriedenstellend. Am 10. Oktober 1888 stellt der Bezirksbienenzuchtverein Nabburg in Schwarzenfeld „alle nur erdenklichen Bienenstöcke, Geräte und Bücher" aus.

Zurück zum Imkerverein Schwarzenfeld

Im Besitz von „Georg Lotter, Ökonom in Irrenlohe", der sicher als Gründungsmitglied unseres Vereines gelten darf, befand sich der „Bayerische Bienenkalender für das Jahr 1887". Darin ist belegt, dass derzeit in der Oberpfalz 18 Vereine mit 1353 Mitgliedern bestehen. An 8. Stelle kommt der Imkerverein Schwarzenfeld mit 72 Mitgliedern unter Vorstand Dr. Götz, praktischer Arzt. Bereits damals klagt der Chronist des Kalenders über das schlechte Bienenjahr 1886: „Schwärme gab es sehr wenig und die Honigtöpfe sind bis heute meist noch alle leer. In manchen Lagen werden die Bienenwirte, wenn sie ihre Völker durch den Winter bringen wollen, sogar tüchtig füttern müssen". Im Jahre 1926 erfolgt die Trennung des Imkervereins vom Gartenbauverein.

Kriegszeiten

Von 1943 sind die ersten Listen über Honigablieferung und Zuckerzuteilung erhalten. 15 Mitglieder der „Reichsfachgruppe Imker e. V. Ortsfachgruppe Schwarzenfeld" liefern 153,5 Pfund Honig ab. Die Liste der Zuckerzuteilung 1943/44 führt45 Namen auf. Vom Reichsnährstand erhalten sie 1620 kg Zucker für 220 Völker zugeteilt. 1944 liefert die Ortsfachgruppe 214 kg Honig ab zum Preis von 1RM je Pfund. 1944/45 wird für 175 Völker verbilligter Zucker ausgegeben, wobei pro Volk nicht mehr als 7,5 kg Zucker gerechnet sind. Nach dem Krieg war für die Weiterführung des Vereins die Erteilung einer Lizenz notwendig. Am 16.02.1948 erteilt das Landratsamt Nabburg dem „Imkerverein Schwarzenfeld die Erlaubnis, sich gemäß seiner Satzung zu betätigen." Die amtlichen Beschränkungen sind erheblich, z. B. vierteljährliche Meldung über Veränderungen im Mitgliederstand, die regelmäßigen Versammlungen erfordern die Anmeldung bei der Ortspolizei. Ehemalige Parteimitglieder müssen aus dem Verein ausgeschlossen werden.

Aus dem Vereinsleben

Unser Verein ist dem Bezirksverband Imker Amberg, dem Kreisverband Imker Niederbayern-Oberpfalz und dem Landesverband Bayerischer Imker e. V. angeschlossen. In den Versammlungen der folgenden Jahre wurden die Zuckerverteilung, die Feststellung von Krankheiten, Schäden durch Spritzmittel und das mangelnde Interesse der Mitglieder am Verein besprochen. Bei jeder Versammlung befasste man sich außerdem mit einem Thema aus der Bienenzucht. 1957 hielt Kreisvorsitzender Karl Meier aus Schwandorf einen Kurzlehrgang für junge Imker. Am 8. Juni 1958 unternahmen die Vereinsmitglieder einen Ausflug zur Bienenzuchtanstalt in Erlangen.

80-jöhriges Jubiläum 1959

Das 80-jährige Jubiläum wurde am 26. April 1959 in der Gaststätte „Zur Post und Eisenbahn" in familiärem Rahmen gefeiert. Vorstand Georg Graf erinnerte daran, dass es nach dem Krieg besonders schwer war, den Verein zu erhalten und dankte hierfür besonders den Imkerkameraden Neumeier, Jakobatsch und Hans Mandl. Die goldene Ehrennadel für 40-jährige Mitgliedschaft erhielten Georg Graf (1. Vorsitzender), Josef Neumeier, Johann Mandl, Josef Obermeier, Michael Meier aus Wolfring. Mit der silbernen Ehrennadel wurden ausgezeichnet: Josef Zilk, H. Meschl, Vierbruckmühle, H. Kölbl, Wölsendorf

Anschluss an die Bayerische Imkervereinigung 1960

In der Versammlung vom 11. September 1960 beschloss man einstimmig den Austritt aus dem „Landesverband Bayerischer Imker". Man schloss sich der „Bayerischen Imkervereinigung, Fürth i. B." an. 1966 wird das Auftreten der Bienenseuche gemeldet. Im gleichen Jahr feiert das älteste Mitglied Michael Meier aus Wolfring seinen 80. Geburtstag. Im Oktober werden Bienenstände in Wolfring und Schmidgaden besucht. 1967 wurde Georg Grafnach 17 Jahren Vorstandschaft zum Ehrenvorsitzen den ernannt. Der Jahresbeitrag wurde auf 6,- DM erhöht und die Zugehörig keit zur BIV bestätigt. Am 10. März 1968 sprach der Vorsitzende der BIV, Karl Bergner aus Bamberg, über Frühjahrsbehandlung und Bienenpflege im Jahresverlauf. Auch eine Ehrung langjähriger Mitglieder erfolgte. Die goldene Ehrennadel erhielten: Anton Schießl, Asbach, Jakob Winkler, Schmidgaden, Richard Wüst, Schwarzenfeld, Josef Malterer, Schmidgaden, Josef Zilk, Schwarzenfeld, B.G.R. Mühlbauer, Schwarzenfeld, Bruder Gabriel, Miesbergkloster, Michael Liebl, Schmidgaden, Hugo Kallmünzer, Schwarzenfeld, Franz Faßl, Kögl. Die silberne Ehrennadel erhielten: Engelbert Hausler, Hans Sperl, Josef Riedler, Peter Neidl, Josef Wifling, Hubert Götz, Richard Böckl, Ernst Enderl, Rudolf Hofmann, Alois Praller, Josef Wagner, Konrad Vogl, Hans Weidner, Kathi Raab, Matthias Schmidl, Adolf Götz, Alois Neidl, Josef Nachtmann, Alois Bierler. Im Herbst 1968 beschloss man den Kauf einer Wachsschmelze mit einer Heizplatte aus Vereinsmitteln. Am 20.04.1969 führte eine Fahrt nach Illertissen zur deutschen Bienenzuchtanstalt. 1972 stieg der Jahresbeitrag auf 9.- DM. Auf Grund der Landkreisreform ergaben sich Änderungen in der Vereinsgliederung. Am 16.12.1972 beschloss man, sich dem Kreisverband Schwandorf anzuschließen, da der Landkreis Nabburg aufgelöst worden war. Bei der 50-Jahr-Feier des Imkervereins Pfreimd im Jahr 1973 war man stark vertreten. In der Festansprache wurde besonders hervorgehoben, dass sich der Imkerverein Pfreimd vor 50 Jahren vom Schwarzenfelder Verein als selbständige Organisation abgetrennt habe. 1977 betreuen 48 Mitglieder 504 Völker. Die Mitglieder kommen aus den Gemeinden Schwarzenfeld, Fensterbach und Schmidgaden.

Vorbereitung der 100-Jahr-Feier

Für die Planung und Durchführung wurde ein Festausschuss berufen: Alois Schaffer, Festleiter und 1. Vorstand Hermann Bronold, Organisationsleiter Werner Grund, BIV-Vorsitzender Georg Hirmer, Kreisvorsitzender Richard Wüst, 2. Vorstand Weitere 15 Ausschussmitglieder. Als Schirmherr dieses großen Festes konnte Herr Helmut Lehmann, Vorstand der Buchtal GmbH gewonnen werden. Ziel des Vereinsfestes war unter anderem, auf die wertvolle Arbeit der Imker aufmerksam zu machen und vor allem die Jugend für die Interessen der Imker zu gewinnen. Im Rahmen der Ausstellung wurden Filmvorführungen, eine Schau von Bienenbeuten und ein Bienenmarkt abgehalten.

Vom 100-jährigen Gründungsfest 1979 - 1981

Am 4. und 5. August 1979 wurde die Gründung des IV Schwarzenfeld mit einem zweitägigen großen Fest gebührend gefeiert. Höhepunkte des Festprogramms waren am Samstag der Fest- und Heimatabend mit der Feuerwehr-Jugendblaskapelle, dem Buchtal-Werkschor, der Kapelle „Fescher Kater", den „Schwarzenfelder Boum" und „Winterer-Moila", am Sonntag der Festgottesdienst im Freien auf dem Miesberg, der Oberpfälzer Bienenmarkt und die Schauausstellung sowie der Festvortrag im Jugendheim von Frau Dr. Schaper von der Bayer. Landesanstalt für Bienenzucht in Erlangen über „Orientierung und Verständigung im Bienenvolk".Dieses Fest fand bei den Imkern der Umgebung und vor allem auch in der Bevölkerung großen Anklang und bewirkte einen großen Aufschwung im Verein. Für seine großen Verdienste als Schirmherr und Sponsor bei dem Jubiläum wurde Helmut Lehmann anlässlich der Abschlussveranstaltung am 18.12.1979 zum Ehrenmitglied ernannt. Im Juni 1981 trat aus gesundheitlichen Gründen Richard Wüst als zweiter Vorstand zurück und wurde von Vorstand Alois Schäffer zum Ehrenvorstand ernannt. An seine Stelle trat als Zweiter Vorstand Hermann Bronold.

Erste Überlegungen zu einem Lehrbienenheim

Erste Gedanken und Überlegungen zur Intensivierung der Imkereiarbeit wurden gemacht. Anläßlich eines Besuches beim Imkerverein Weiden, der ein Bienenhaus sein Eigen nennen konnten, wurde der Gedanke in Richtung eines eigenen Bienenheimes, welches für die Bevölkerung auch von Nutzen sein sollte, in die entsprechende Richtung gelenkt. In mehreren darauffolgenden Versammlungen kristallisierte sich dann der Gedanke auf einen Bienenlehrstand heraus, der auch den Bürgern zugänglich sein sollte. Der Grundgedanke war, mit diesem Projekt die Bedeutung der Bienen und der Imkerei dem Bürger näherzubringen. Am 19.08.1982 wurde von den Mitgliedern einstimmig der Bau eines Lehrbienenstandes gebilligt. In Verbindung mit 1. Bürgermeister Kocher wurde das Gelände an der Naabstraße auserkoren und langjährig gepachtet. Bei der ersten Besichtigung war man sich im Klaren darüber, dass hier doch sehr viel Arbeit geleistet werden muss, da es sehr verwahrlost war und die daraufstehenden Gebäude nicht genutzt werden konnten und abgerissen werden mussten. Bereits im Oktober 1982 wurde mit den Aufräumungsarbeiten begonnen und 11 Fuhren Schutt abgefahren. In Zusammenarbeit mit dem staatlichen Bienenfachberater Hans Endres wurde von Herrn Wotruba der Plan erstellt und im Januar 1983 vom Landratsamt genehmigt. Der Bau wurde begonnen und bereits im September auf dem Gelände der erste Honigmarkt unter reger Beteiligung der Bevölkerung abgehalten. Dieser erste Honigmarkt war ein voller Erfolg, die Bevölkerung konnte sich ein Bild vom Baufortschritt des Lehrbienenheimes machen und nebenbei wurde ein ansehnlicher Betrag durch die Bewirtung und den Bierausschank für den Bau eingenommen.

Einweihung des Lehrbienenheims 1984

Bei der ersten Versammlung im Januar 1984 wurde die Einweihung des Lehrbienenheimes geplant und Herrn Zuber zum 80. Geburtstag gratuliert. Vorstand Alois Schäffer würdigte den Einsatz von Herrn Zuber beim Bau desLBH mit 220 Stunden. Auch zeigte er sich erfreut über den Mitgliederzuwachs, vor allem durch Jugendliche. Auch die erste Geburtstagsfeier wurde im Lehrbienenheim abgehalten: Imker und Künstler Richard Böckl feierte seinen 60-sten und erhielt zum Dank und Anerkennung für seine Mithilfe und zur Verfügungstellung verschiedener Schnitzwerke eine Keraionplatte mit einem Bienenmotiv. Am 11. und 12. August 1984 wurde das Lehrbienenheim eingeweiht. Dazu wurde nebenan ein Festzelt errichtet. Neben der Jahreshaupt- und Vertreterversammlung der Bayerischen Imkervereinigung gab es am Samstagabendeinen Festabend mit Unterhaltungsmusik und am Sonntag nach dem Imkergottesdienst einen Festzug zum Festgelände. Als Festredner konnte Siegfried Schmidt, Wanderlehrer und Leiter der Vorarlberger Imkerschule gewonnen werden. Praktische Vorführungen, wie Honigschleudern, Ehrungen verdienter Imker sowie gemütliches Beisammensein mit Unterhaltungsmusik der Trachtenkapelle „d‘Friedrichsbergler" rundeten das Programm ab. Die Jahreshauptversammlung im April 1985 erbrachte folgende Vorstandschaft: 1. Vorsitzender Alois Schäffer 2. Vorsitzender Hermann Bronold 1. Schriftführer Hans Liebl 2. Schriftführer Paul Baumann 1. Kassier Günther Huhnholz 2. Kassier Gustl Kohler Beisitzer Josef Riedler, Hans Bierler, Heinrich Braun, Engelbert Hausler, Kassenprüfer Hans Zweck und Oswald Hain. Der Verein zählte 61 Aktive, zehn Passive und vier Ehrenmitglieder. Bei der Ausschusssitzung am 17.05.1985 wurde beschlossen, im Garten des Lehrbienenheims wieder einen Honigmarkt abzuhalten und 2. Vorstand Hermann Bronold gab bekannt, dass aus den Einnahmen des Getränkeverkaufs anlässlich der Zusammenkünfte im LBH die laufenden Kosten locker bestritten werden können, was mit allgemeiner Genugtuung aufgenommen wurde. Bei der zweiten Ausschusssitzung des Vereins im September wurde der große Erfolg des 1. Honigmarktes gewürdigt und beschlossen, dass jedes Jahr ein solcher abgehalten werden soll. Die Gemeinnützigkeit des Vereins wird beantragt. Das Programm für das letzte Vierteljahr 1985 wird aufgestellt.: 19.10.85. Vortrag von H. Kimmerl, Pfreimd: „Die Bedeutung von Baum und Strauch in der Landschaft" 30.10. und 06.11.: Bastelabende für Frauen 13.11.: Vortrag von H. Otto aus Weiden: „Propolis, ein Heilmittel aus dem Bienenvolk" 13.12.: Letzte Mitgliederversammlung 1986: Die Mitgliederliste vom 06.02.86 weist 62 Mitglieder auf Im Veranstaltungskalender sind 12 Zusammenkünfte aufgeführt, vom Preisschafkopf, über Anfängerkurs, 4 Fachvorträge bis hin zum vereinsinternen Grillfest und dem inzwischen traditionellen Honigmarkt. In der Mitgliederversammlung am 13.09.86 wurde der beachtliche Reinerlös des Honigmarktes von 900,- DM besonders herausgehoben, obwohl wegen der sehr heißen Witterung der Besuch zu wünschen übrig ließ. Als Fachvortragsredner wurde Imkermeister Rasch aus Neufahrn gewonnen und die Schwandorfer Züchtergruppe demonstrierte die künstliche Besamung von Bienenköniginnen. Auch die Imkerlehrfahrt in die Lüneburger Heide war ein voller Erfolg mit Besuchen im Bieneninstitut Celle und beim bekannten Imkermeister Stöckmann. Die Varroatose hat auch die Bienenim Landkreis erfasst, wie ein Schreiben desLandratsamtes Schwandorf über die Bewilligung von Bekämpfungsmittel in Höhe von 27.- DM, das sind 50 % der Aufwendungen, bezeugt.

Generationenwechsel in der Vorstandschaft 1987

Bei der Jahreshauptversammlung am 20. Februar 1987 fand ein Generationswechsel in der Führungsspitze statt. Nach 20Jahren als 1. Vorstand gab Alois Schäffer aus gesundheitlichen Gründen den Vorsitz ab. Auch seine beiden Vorgänger Hans Mandl und Georg Graf waren jeweils 20 Jahre Vorsitzende. Er bedankte sich bei seinen beiden zweiten Vorsitzenden, vor allem bei seinem langjährigen Stellvertreter Richard Wüst, mit denen er ein gutes Gespann darstellte. Als Nachfolger wurde der bisherige zweite Vorstand Hermann Bronold ge wählt, Paul Baumann zum zweiten Vorstand bestimmt.Der Terminkalender für 1987 weist 20 Veranstaltungen auf. Der Verein „Freunde und Förderer des Lehrbienenheimes Schwarzenfeld" wird gegründet und als gemeinnützig anerkannt. Zum erstenmal wurde auch in Schwarzenfelder Bienenvölkern die Varroamilbe festgestellt. Die großen Verdienste Alois Schäffers um den Imkerverein Schwarzenfeld wurden anlässlich eines Ehrenabends im Juni 1987 gewürdigt. Vorsitzender Bronold erinnerte an die 20-jährige Vorstandschaft. Mit der Ausrichtung des 100-jährigen Gründungsjubiläums und dem Bau des Lehrbienenheimes hat A. Schäffer Meilensteine in der Geschichte des Imkervereines gesetzt. Auf einstimmigen Beschluß der Mitglieder wurde er zum Ehrenvorstand ernannt. Zum Fachvortrag beim Honigmarkt konnte Frau Dr. Schaper von der Landesanstalt Erlangen gewonnen werden. Das Jahresprogramm für 1988 weist wieder 21 Veranstaltungen auf. Höhe punkt des Vereinsjahres war wieder der Honigmarkt, als Fachreferent konnte Vinzenz Weber, Fachberater für Bienenzucht von Oberbayern gewonnen werden. Zwei Zuchtköniginnen wurden angeschafft, ein „Besuchstag für kommunale Mandatsträger und Förderer" wird am 16. September abgehalten. Das Jahr 1989 wurde am 17. Februar mit der Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen sowie Ehrungen verdienter Mitglieder eingeleitet. Zu Ehrenmitgliedern wurden ernannt: Bauer Josef, Freihöls, Hofmann Rudolf, Schwarzenfeld Kallmünzer Hugo, Schwarzenfeld Neidl Peter, Fensterbach Pronath Franz, Fensterbach Weidner Konrad, Schwarzenfeld Weidner Franz, Trisching Anläßlich der Kreistrophäenschau der Jäger war der Imkerverein mit einem Infostand präsent. Arno Bruder, Fachberater des Bezirkes Oberbayern referierte anlässlich des Honigmarktes. Der Vereinsausflug führte inden Schwarzwald und nach Frankreich. Auch das Jahr 1990 war wieder mit emsiger Aktivität erfüllt: Anfängerkurs durch den Kreisverband, Preisschafkopf, Familienwanderung mit Werks- und Standbesichtigung, Teilnahme am Bürgerfest mit Verkaufs und Demonstrationsstand, Beteiligung mit zwei Festwägen am großen Festzug zum Marktjubiläum, Ausrichtung der Jahreshaupt- und Vertreterversammlung der Bayerischen Imkervereinigung sowie des Kreisimkertages, Famihenweihnachtsfeier mit Dia-Vortrag. Mit 75 Mitglieder zum 1.2.1990 konnte ein neuer Höchststand erreicht werden.

Imkermeister Pfefferle in Schwarzenfeld

in besonderes Highlight, ausgerichtet vom Kreisverband, dessen Vorsitzender ebenfalls Hermann Bronold ist, war ein Vortrag vom allseits bekannten und anerkannten Imkermeister und Fachbuchautor Karl Pfefferle aus Münstertal im Schwarzwald am 10. März 1990 im Jugendheim Schwarzenfeld. Wegen der Bekanntheit und Beliebtheit des Referenten waren eine überwältigend große Anzahl Imker auch aus der weiteren Umgebung der Einladung gefolgt.

Imkereigerätesammlung 1991

Anlässlich einer Vorstandssitzung am 15. Januar 1991 wurden erstmals Gedanken an eine kleine Imkereigerätesammlung und deren Unterbringung formuliert. Angedacht war ein leerstehendes Gemeindegefrierhaus in Deiselkühn und ein Bienenhaus bei Weiherhaus. Wieder 22 Einzelveranstaltungen verzeichnet das Jahresprogramm für 1991. Herausragend die Imker- Lehr- und Ausflugsfahrt vom 15. bis 18. August nachUngarn. Das Jahr 1992 beginnt mit der Jahreshauptversammlung am 21. Februar im Jugendheim, am 14. März spricht nach einem Gedenkgottesdienst für verstorbene Mitglieder H. Imkermeister a. D. Josef Schleicher über „Interessantes aus einem langen Imkerleben an der Landesanstalt". Im Juni wieder Teilnahme am Bürgerfest, am 01.08. Honigmarkt, Referent H. Dr. Rosenkranz, Landesanstalt für Bienenzucht in Erlangen. Der Mitgliederbestand am 05.09.1992 beträgt laut Mitgliederliste 91 Mitglieder. Der Gedanke, das Gefrierhaus in Deiselkühn als Imkereigerätemuseum anzupachten wurde aufgegeben und dafür ein Neubau auf unserem Grundstück neben dem Lehrbienenheim ins Auge gefasst. Triebfeder, Motor und Hauptorganisator für das Bauholz war Mitglied Jakob Butz. Hans Böckl erstellte einen Plan und im Winter 92/93 wurde der Rohbau in Holzbauweise erstellt. Im Jahresprogramm für 1993 sind bei der Jahreshauptversammlung am 16. Januar als zweiter Punkt daher auch Arbeitseinsätze zum Bau der Imkereigerätesammlung aufgeführt. Trotz dem wurde das allgemeine Vereinsleben nicht eingeschränkt: 26 Einzelveranstaltungen listet das Programm auf. Der Vereinsausflug führte uns nach Rügen, an die pommersche Küste mit Stralsund und Greifswald. Bereits am 31.07., anlässlich des Honigmarktes, wurde der Neubau der Imkereigerätesammlung eröffnet und der Bevölkerung vorgestellt. Auch am Weihnachtsmarkt wurde mit einem Verkaufsstand teilgenommen. Das Jahr 1994 beginnt mit der Jahreshauptversammlung am 22. Januar mit der Ehrung verdienter Mitglieder: Ehrenvorsitzender Alois Schäffer erhielt die höchste Auszeichnung des Verbandes, die Prof.-Dr. Armbruster-Medaille in Gold für seine großen Verdienste um die Bienenzucht, Jakob Butz und Hans Singer erhielten die Prof.-Dr. Armbruster-Medaille in Bronze für ihre herausragenden Leistungen beim Bau des Imkereimuseums. Die Ehrennadel in Gold erhielten: Hans Bierler, Jakob Dannhäußer, Karl Eger, Georg Schießl, Gustav Kohler, Hans Liebl, Gunter Huhnholz, Günter Neidl, Josefine Böckl, Alfred Schart, Josef Stangl, die Ehrennadel in Silber: Heribert Domes, Josef Flierl, Peter Kiener, Michael Hermann, Josef Messer, Karl Mutzbauer, Heinrich Raab, Gerhard Rücker, Helmut Strunk, Erich Weidner, Johann Zweck, Jakob Zweck, Anna Wifling, Margareta Prebeck. Ehrungen durch den Verein wurden zuteil Paul Baumann, Oswald Hain, Heinrich Braun, Fritz Paa, Hans Strasser, Josef Wagner, Richard Böckl. Das Jahresprogramm für 1994 listet wieder 28 Einzelveranstaltungen auf, eine bewährte Mischung aus Fachvortragen, Arbeitseinsätzen und geselligen Zusammenkünften.

10 Jahre Lehrbienenheim 1994

In der letzten Versammlung des Jahres zog Vorsitzender Bronold ein überaus positives Resümee über 10 Jahre Lehrbienenheim. Die damalige Idee, die Welt der Bienen und Imker einer breiten Öffentlichkeit näher zu bringen, ging voll auf. Die neu dazugekommene Imkereigerätesammlung stellt eine sinnvolle Ergänzung dar. Besonders gedankt wurde den Imkerfrauen mit der Überreichung einer Rose. Die Mitgliederliste zum 7. Februar 1994 weist 96 Mitglieder auf. Auch 1995 war reich an Veranstaltungen. Einen besonders schönen, reich ausgestatteten und gut erhaltenen ca. 80-jährigen Bienenwanderwagen konnten wir durch die Vermittlung des Pfreimder Imkervereinsvorsitzenden, Arnold Kimmerl, von Herrn Jakob Ott, Oberndorf, erwerben. Die Lehr- und Ausflugsfahrt führte vom 15. bis 18. Juni in die Slowakei und stand unter dem Motto: „Von der Donau in die Hohe Tatra". Der Fachvortrag zum Honigmarkt war sehr gutbesucht. Das „Reizthema" Buckfastbiene zog sehr viele Imker aus der gesamten Region an. Der Referent, der Vorsitzende der Buckfastimker in Deutschland, Hans Beer, verstand es ausgezeichnet, dieses heikle Thema umfassend dazulegen. Durch sein beachtliches Fachwissen auf der Basis langjähriger Erfahrung verstand er es ausgezeichnet, aufkeimende Emotionen zwischen jung und alt im Keim zu ersticken.

Das 100. Mitglied 1995

Bei derJahreshauptversammlung imDezember 1995 konnten mitJohann Meier aus Schwarzach und Johanna Baumann aus Unteraich das 99. und 100. Mitglied aufgenommen werden. Das ist ein enormer Mitgliederzuwachs seit dem 100-jährigen Gründungsfest im Jahre 1979, damals verfügte der Verein lediglich über 45 Mitglieder. Zur Jahreshauptversammlung am 14.12.1996 standen wieder Neuwahlen der Vorstandschaft auf dem Programm. Diese setzt sich wie folgt zusammen: 1. Vorsitzender Hermann Bronold 2. Vorsitzender Gerhard Rücker 1. Schriftführer Hans Liebl 2. Schriftführer Paul Baumann 1. Kassier Gustav Kohler 2. Kassier Hans Bierler Kassenprüfer Günther Huhnholz und Fritz Paa, Beisitzer: Engelbert Hausler, Bernhard Schäffer,Georg Prey, Heinrich Braun Mit dem Honigertrag konnte man überhaupt nicht zufrieden sein, musste man doch bis zu 50 %Ausfall hinnehmen. Das Jahr 1997 begann mit einem Vortrag von Wolfgang Mittwoch, Leiter des Zeidlermuseums Feucht zur „Geschichte der Imkerei in der Oberpfalz". Die obligatorische 1. Mai-Fahrt führte nach Wasserburg und die Imker- Lehr und Ausflugsfahrt nach Schlesien und Ostpreußen. Wie schon 1996war man mit dem Honigjahr nicht zufrieden, da auch wieder um kein Waldhonig zu ernten war.1997 war eher ein ruhiges Jahr.

120 Jahre Imkerverein

1999 konnte man imApril das 120-jährige Bestehen mit einer Festveranstaltung im Lehrbienenheim begehen. Pfarrer Jakob Dötsch feierte im Lehrbienenheim einen feierlichen Gottesdienst, Vorstand Bronold ließ die 120 Jahre Revue passieren, Bürgermeister Meier lobte den Imkerverein mit dem Satz:„Sie sind in ihrer Arbeit um die Natur genauso wie die Bienen: Fleißig und unauffällig", Ehrenschirmherr Helmut Lehmann betonte, dass es wichtig sei für die Gesellschaft, den Gedanken an diesen freiwilligen Beruf des Imkerswach zu halten und Arnold Kimmerl referierte über die Aufgaben der Imker und die Bedeutung der Bienen. Zur Jahreshauptversammlung 1999 im Dezember konnte Bronold stolz eine wichtige Neuerwerbung für das Bienenmuseum vorstellen: Den Bienenpavillon des Geistlichen Rats Johann Mühlbauer, Pfarrer von Schwarzenfeld von 1939 bis 1981 und Ehrenbürger von Schwarzenfeld sowie Ehrenmitglied des Vereins. Das Jahr 2000 begann mit einer Wanderversammlung im Gasthaus „Holzwurm" in Hohenirlach zusammen mit den Vereinen Wackersdorf und Sonnenried. Die Kreisversammlung im März stand unter dem Thema: „Der richtige Umgang mit Hornissen, Wespen und Wildbienen" als Ausbildung zum Hornissenschutzbeauftragten unter Leitung der Unteren Naturschutzbehörde. Beim Honigmarkt wurde der Bevölkerung wieder das Schleudern von Honig praktisch vorgeführt. Der Ausflug führte nach Belgien und Holland. Das Museum wurde durch einen Anbau für den Anhänger und den Bienenwanderwagen erweitert. Die Neuwahlen zur Jahreshauptversammlung im Dezember brachten nur geringe Veränderungen: 1. Vorstand Hermann Bronold, 2. Vorstand Karl-Heinz Dausch, Schriftführer Hans Liebl und Johanna Baumann, Kassier Gustav Kohler und Hans Bierler, Beisitzer Paul Baumann, Heinrich Braun, Konrad Deichl, Georg Prey und Gerhard Rücker.

Intensive Jugendarbeit ab 2001

Im Jahre 2001 wurde die bisherige Jugend- und Öffentlichkeitsarbeit noch mal intensiviert: Der Verein stellte der Volksschule Schwarzenfeld für den Biologieunterricht zwei Bienenvölker und Gerätschaft zur Verfügung zum Aufbau einer Schulimker-Gruppe. Die Mitgliederzahl stieg auf 104 an davon halten 69 Mitglieder insgesamt 800 Völker. Das Jahr 2002 enttäuschte wieder mit dem Ausbleiben der Waldtracht Erfreulich war jedoch wieder ein Ansteigen der Mitglieder auf 106, davon 82 Aktive mit 800 Völker. Eine besondere Ehrung konnte Vorstand Bronold anlässlich der Jahreshauptversammlung im Dezember vornehmen: Imkerkamerad Franz Pronath wurde 92 Jahre und konnte auf 70 Jahre aktive Imkerarbeit zurückblicken. Derzeit betreut der Jubilar immer noch 15 Völker! Zweite Bürgermeisterin Sonja Laußer lobte den Verein vor allem wegen seiner aktiven Öffentlichkeitsarbeit. Desweiteren wurde einFestausschussfür das 125-jährige Jubiläum im Jahre 2004 gebildet. Und wiederum beschreitet der Verein neue Wege in Sachen Imkereiförderung. Personen, die zwar an der Imkerei interessiert sind, aber noch unentschlossen sind, ob sie sich dazu eignen, bietet der Verein eine Imkerpatenschaft an. Dies beinhaltet das zur Verfügung stellen von zwei Bienenvölkern komplett mit Beuten inkl. Stellplatz und ein Jahr fachlicher Unterweisung und Unterstützung durch einen Paten. Erst nach Ablaufeines Jahres entscheidet der Neuimker, ob er die Bienenbehalten will und die Imkerei als Hobby selbständig betreiben will Dazu bemerkt „Der neue Tag" am 19. Jan. 2002: „Diese Art der sanften Heranführung von interessierten Personen an das Hobby ist ein ganz neuer Weg in der innerlichen Aus- und Weiterbildung und kann als einmalig in ganz Bayern bezeichnet werden"! Das Jahr 2003 war geprägt von den Festvorbereitungen, ohne fachliche undgesellschaftliche Veranstaltungen einzuschränken. So wurde ein Festausschuss gebildet, der sich dreimal traf und so zum Gelingen des 125-jährigen Gründungsfestes das seinige beitrug.

Mit dem Einzug des digitalen Zeitalters wurde der Imkerverein Schwarzenfeld auch im Internet aktiv. Die Vereinshomepage wurde eingerichtet, um Informationen, Tipps und Termine online zugänglich zu machen.